Anlage und Pflege von Hecken

Mit heimischen Blütensträucher-Hecken werden vielfältige Funktionen erfüllt. Sie bieten mit ihren Blüten, Samen und Früchten Nahrung für Mensch und Tier. Dichte Hecken sind aber auch Orte für Fortpflanzung, Überwinterung und Rückzug. Artenreiche Hecken sind Monokulturhecken in jeder Hinsicht um vieles überlegen!

Beispiele für besonders beliebte Wildsträucher mit der Anzahl fruchtfressender Vogelarten:

Heimisch:
Schwarzer Holunder: 62
Gemeiner Wacholder: 43
Faulbaum: 36
Hundsrose: 27
Pfaffenhütchen: 24
Eibe: 24
Schlehe: 20
Kornelkirsche: 15

Fremdländische Gehölze:
Kirschlorbeer: 3
Weigelie: 1
Forsythie: 1
Thuje: 0-1
(Aus: Reinhard Witt, Natur für jeden Garten)

Daraus wird ersichtlich, dass heimische Gehölze ökologisch besonders wertvoll sind! Zudem sind viele Früchte und Blüten auch für uns Menschen genießbar und sogar besonders gesund (z.B. Hagebutten der Wildrosen, Holunderblüten- und beeren, die Früchte der Kornelkirsche u.v.m.).

Anlage

Heimische Wildsträucher sind extrem robust. Deshalb ist in der Regel auch keine sonderliche Bodenaufbereitung erforderlich. Wichtig ist nur, dass der Boden in den ersten Jahren frei von Bewuchs bleibt und daher mit einer Mulchschicht abgedeckt wird, damit die Erde nicht so schnell austrocknet.
Idealerweise werden Hecken dicht, mehrreihig und teil mit dornigen Gehölzen gepflanzt, damit sich gute Schutzzonen für Wildtiere bilden.

Pflege

Sträucher-Hecken benötigen so gut wie keine Pflege. Die jungen Triebspitzen stellen eine besonders wertvolle Nahrungsgrundlage für Raupen und Co dar, deshalb sollten Hecken möglichst keinen Formschnitt erhalten. Veraltete Äste entfernt man alle paar Jahre bodennah entfernt. Empfehlenswert ist es, bereits vor der Pflanzen die Endwuchsgrößen zu berücksichtigen.

Frei wachsende Wildsträucher-Hecken sind ein Paradies für Vögel, Säugetiere, Bienen, Schmetterlinge und Co!

Verzicht auf Chemie und Torf

Wichtig ist, beim Anlegen und Pflanzen die Standortwünsche zu berücksichtigen und möglichst auf heimische Wildpflanzen (Ausnahme Gemüsegarten) zu setzen. Dann sind Pflanzen äußerst robust und pflegeleicht. Das ist die beste Form des vorbeugenden Pflanzenschutzes.

Bei einer nachhaltigen Bewirtschaftung sind weder chemische Dünger noch Pestizide erforderlich. Diese schwächen Boden, Pflanzen sowie das gesamte Ökosystem wie die natürlichen Feinde von Schädlingen.

Auch auf Torf wird im ökologischen Garten verzichtet. Moore sind im Laufe der letzten 10.000 Jahre entstanden und sollten daher als seltener und wertvoller Lebensraum für viele spezielle Pflanzen- und Tiergesellschaften erhalten bleiben. Beim Torfabbau werden die Moore unwiederbringlich zerstört, welche wiederum wichtige CO2-Speicher sind und dem Klimawandel entgegenwirken.

Beim Kauf von fertigen Pflanzenerden ist darauf zu achten, dass die angebotenen Mischungen kein Torf enthalten.