Mähintervalle verlängern

Seltener Mähen ist eine der wichtigsten und einfachsten Beiträge zum Artenschutz!

Werden die Mähintervalle verlängert, siedeln sich Kräuter wie Gundelrebe, Gänseblümchen und Löwenzahn an und kommen zum Erblühen. Welche wiederum Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und Co bieten.

Kurz gemähte Rasenflächen enthalten keine Blühpflanzen und leider wird auch ein Großteil der im Rasen befindlichen Tiere beim Mähen getötet.

Je grüner, desto kühler. Höherer Rasen trägt übrigens also auch zur Kühlung bei und ist somit auch eine wichtige Maßnahme zum Klimaschutz!

Pflege:
Der Rasen kann wesentlich seltener als  bei uns üblich gemäht werden. Je nach Witterung genügt es völlig, den Rasen alle paar Wochen bzw. rund 4-8x jährlich zu mähen.

Wichtig ist, dass das Mähgut abtransportiert wird, weil die Kräuter nährstoffarme Böden bevorzugen.
Düngung ist keine erforderlich. Kräuter haben es lieber nährstoffarm.

Kräuterrasen-Anlage:
Bei der Neuanlage von Rasenflächen kann gleich mit Kräuterrasen-Saatgut eingesät werden, welches neben den Gräsern auch Wildblumen enthält. Dann gibt es von Anfang an eine Vielzahl an Blüten. Die ideale Zeit für die Anlage ist das Frühjahr oder der Herbst.
Mögliche Bezugsquellen: Wilde Blumen, AustrosaatVoitsauer WildblumensaatgutGärtnerei StricklerRieger-Hofmann etc. Weitere Bezugsquellen gibt es unter Blühflächen.

Gestaltungstipp:
Häufig begangene Flächen wie Spielflächen und Gehwege werden öfters gemäht und seltener genutzte Bereiche zum Beispiel an entlegenen Stellen werden seltener gemäht. Das sieht auch sehr nett und gepflegt aus (siehe Foto unten).

Unterscheidung Kräuterrasen und Blumenwiese:
Der Kräuterrasen wird öfters als die klassische Blumen-Wiese gemäht und kann wie ein konventioneller Rasen häufig begangen und bespielt werden, ohne Schaden zu erleiden.

Rasenmähen bei Hitze und Trockenheit unterlassen.
Besonders an heißen und trockenen Sommertagen ist es ratsam, auf das Rasen mähen lieber zu verzichten.
Längere Gräser können den Boden besser beschatten, er trocknet weniger aus und die größere Pflanzenmasse sorgt für Kühlung. Mähaktionen während Hitzeperioden führen zu Verbrennungen des Rasens.
Außerdem schränken stark gestutzte Rasenflächen das Wasseraufnahmevermögen des Bodens stark ein. Wenn es dann regnet, läuft das Wasser nur noch oberflächlich ab und das Überschwemmungsrisiko wird erhöht.
An heißen Tagen verlangsamt sich das Wachstum des Rasens ohnehin ganz deutlich.