Blumenwiesen – ein wahrer Hotspot der Artenvielfalt
Leider sind bunte und vielfältige Wiesen – so wie man sie von früheren Zeiten kennt – heutzutage nur mehr selten zu finden.
Bei typischen Blumenwiesen handelt es sich um ein altes Kulturgut. Diese werden circa zweimal jährlich gemäht, aus dem Grasschnitt wird Heu produziert („Heuwiesen“).
Heute haben sich vermehrt Fettwiesen durchgesetzt, sie dienen als Futtermittel für die Tierhaltung, werden gedüngt und bis zu fünfmal pro Jahr gemäht. Erkennen kann man sie an der geringen Vielfalt an Pflanzen, wo vor allem der Löwenzahn und der scharfe Hahnenfuß dominieren.
Eine vielfältige Wildblumenwiese sollte möglichst nicht begangen werden und somit im Garten an Stellen ihren Platz finden, welche sich nicht zu nahe am Haus befinden. Sie sind aufgrund ihrer Vielfalt an Blumen und Kräutern ein wahrer Magnet für Schmetterlinge, Bienen und Co!
Typische Wiesenblumen in unserer Region: Glockenblumen, Margeriten, Flockenblumen, Schafgarben, Wiesensalbei, Wilde Möhren.
Video-Anleitung
Anlage und Pflege von Blumenwiesen
Anlage einer Blumenwiese
Bei der klassischen Blumenwiese handelt es sich um eine Magerwiese. Sie entwickelt sich auf sonnigen und nährstoffarmen Böden. Das bedeutet, dass hier keine Humusauflage vorhanden sein sollte. Um den Boden abzumagern, kann die Erde mit Sand vermischt werden. Möchte man eine Blumenwiese neu anlegen, so muss der Boden frei von Bewuchs sein, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können.
Geduld ist jedenfalls erforderlich. Bis sich eine ausdauernde Vegetation einstellt, kann es mehrere Jahre dauern. Beim Bezug von Saatgut ist darauf zu achten, dass es sich um regionaltypische heimische Wildblumen handelt. Spezielle Fachbetriebe bieten ein solches Saatgut an, hier wäre als Beispiel „Voitsauer Wildblumensaatgut“ zu nennen. Weitere Bezugsquellen sind unter Blühflächen angeführt.
Pflege
Unterscheidung Kräuterrasen und Blumenwiese
Der Kräuterrasen wird öfters als die klassische Blumenwiese gemäht und kann wie ein konventioneller Rasen begangen und bespielt werden, ohne Schaden zu erleiden. Die Blumenwiese hingegen wird nur ca. 2-3 Mal jährlich gemäht.
Blumenwiesen sind hitze- und trockenheitsverträglicher als kurz gemähte Rasenflächen
Besonders an heißen und trockenen Sommertagen ist gut erkennbar, dass die Blumenwiese im Gegensatz zu kurz gemähten Rasenflächen sehr robust ist.
Längere Gräser können den Boden besser beschatten, er trocknet weniger aus und die größere Pflanzenmasse sorgt für Kühlung. Mähaktionen während Hitzeperioden führen zu Verbrennungen des Rasens.
Außerdem schränken stark gestutzte Rasenflächen das Wasseraufnahmevermögen des Bodens stark ein. Wenn es dann regnet, läuft das Wasser nur noch oberflächlich ab und das Überschwemmungsrisiko wird erhöht.
An heißen Tagen verlangsamt sich das Wachstum des Gräser und Wildkräuter ohnehin ganz deutlich.