Pflanzenstärkung mit Kräutern

Es gibt eine Fülle an Pflanzen, die mit ihren Wirkstoffen wiederum andere Pflanzen stärken und mit Nährstoffen versorgen. Sie wirken nachhaltiger als chemisch-synthetische Dünger, machen Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen sowie Erkrankungen und verbessern langfristig die Bodenbeschaffenheit. Jauchen, Brühen und Tees unterscheiden sich in der Zubereitungsmethode und sowie in der Zubereitungsdauer.

Rezepte

Jauchen

1 kg frische Kräuter, in Kunststofffass, mit 10 l Regenwasser aufgießen. 1 x täglich umrühren, um Sauerstoff für die Gärung einzubringen. Zwei bis drei Wochen stehen lassen. Mit Gesteinsmehl kann man den Geruch etwas binden. 1:10 oder 1:20 verdünnt gießen.

Brühen

100 g – 200 g frische Kräuter und 1 l Wasser, 24 Stunden stehen und dann auf niedriger Flamme ca. 30 Minuten köcheln lassen; abkühlen und abseihen.

Tees

100 g frische Kräuter mit einem Liter Wasser aufgießen, rund 15-20 Minuten ziehen lassen, abkühlen lassen; vergießen oder spritzen. Knoblauchtee (wirkt gegen Pilzinfektionen) lässt man circa 5 Stunden ziehen.

Einige Pflanzen und ihre Inhaltsstoffe:

Brennnessel: enthält vor allem Stickstoff und Kieselsäure (ist also ein super Dünger und macht Pflanzen widerstandsfähig).

Löwenzahn: ist ebenfalls sehr stickstoffreich.

Ackerschachtelhalm: enthält viel Kieselsäure und eignet sich sehr gut als Pflanzenstärkungsmittel.

Beinwell: enthält viel Stickstoff und Kalium. Kalium ist für die Fruchtbildung sehr wichtig. Deshalb sind Beinwell-Jauchen für fruchttagende Pflanzen wie Tomaten, etc. sehr gut geeignet.

Knoblauch: Wirkt mit dem Inhaltsstoff Allicin vor allem Pilzkrankheiten entgegen. Den Knoblauchtee lässt man fünf Stunden ziehen.

Verzicht auf Chemie und Torf

Wichtig ist, beim Anlegen und Pflanzen die Standortwünsche zu berücksichtigen und möglichst auf heimische Wildpflanzen (Ausnahme Gemüsegarten) zu setzen. Dann sind Pflanzen äußerst robust und pflegeleicht. Das ist die beste Form des vorbeugenden Pflanzenschutzes.

Bei einer nachhaltigen Bewirtschaftung sind weder chemische Dünger noch Pestizide erforderlich. Diese schwächen Boden, Pflanzen sowie das gesamte Ökosystem wie die natürlichen Feinde von Schädlingen.

Auch auf Torf wird im ökologischen Garten verzichtet. Moore sind im Laufe der letzten 10.000 Jahre entstanden und sollten daher als seltener und wertvoller Lebensraum für viele spezielle Pflanzen- und Tiergesellschaften erhalten bleiben. Beim Torfabbau werden die Moore unwiederbringlich zerstört, welche wiederum wichtige CO2-Speicher sind und dem Klimawandel entgegenwirken.

Beim Kauf von fertigen Pflanzenerden ist darauf zu achten, dass die angebotenen Mischungen kein Torf enthalten.