Eine freiwachsende Blütensträucher-Hecke, die möglichst aus heimischen Wildsträuchern besteht, ist das Herzstück eines naturnahen Gartens.
Denn sie hat soooo viele Vorteile. Es ist kaum Wissen erforderlich, sie ist pflegeleicht, klimafit und einfach wunderschön anzusehen. Und natürlich bietet sie Wildtieren eine Vielzahl an Nahrungsquellen und Lebensräumen.

Planung und Anlage von Blütensträucher-Hecken

  • Der wichtigste Schritt vor der Pflanzung ist die Planung!
    Folgende Fragen sollten bei der Planung beantwortet werden:
    Welchen Zweck soll die Hecke erfüllen (Nahrungsquellen für Wildtiere, Sichtschutz, Lärmschutz, etc.)? Dient sie auch der Kühlung und Beschattung?
    Wie viel Platz ist vorhanden?
    Wie breit und wie hoch werden die Gehölze?
    Wie viel Pflegeaufwand möchte ich betreiben?
  • Hecken sollten möglichst zwei- bzw. mehrreihig oder in Gruppen gepflanzt werden. Nur dann bilden sich Schutzzonen für Wildtiere gut aus.
  • Im naturnahen Garten ist bei einreihigen Hecken eine Pflanzung in unregelmäßigen Abständen empfehlenswert. Ausfälle oder dergleichen stören in diesem Fall das Erscheinungsbild nicht wirklich und die Hecke sieht natürlicher aus.
  • Ein ausreichender Pflanzabstand zwischen den Pflanzen ermöglicht es, dass sich die Sträucher gut entwickeln können (Endhöhe und -breite berücksichtigen).
  • Die Natur kennt keine Ecken und Kanten. Geschwungene Linien fügen sich besser in naturnahe Anlagen ein.
  • Dornige Gehölze haben als Schutzzonen für Wildtiere eine große Bedeutung und sollten deshalb ebenfalls eingeplant werden.
  • Ein ausreichender Abstand hinter der Heckenpflanzung (z.B. zur Grundstücksgrenze) erleichtert in der Folge die Pflegearbeiten.

Pflanz- und Pflegeschnitt

Boden frei von Bewuchs halten

In den ersten Jahren nach der Pflanzung sollte der Boden frei von Bewuchs bleiben, vor allem sollte eine dichte Grasnarbe hier keinen Platz finden, denn diese entzieht dem Boden die Feuchtigkeit und Nährstoffe. Von daher ist es günstig, den Boden anfangs mit Grasschnitt, Stroh oder ähnlichem zu mulchen. So werden auch die unerwünschten Beikräuter unterdrückt und die Feuchtigkeit bleibt besser im Boden.

Gießen

Bei Neupflanzungen sollte in den ersten 1-2 Jahren zusätzlich bei längeren Trockenphasen gegebenenfalls gegossen werden. Dabei ist es wichtig, selten, dafür aber viel zu gießen. Auf diese Art bilden die Sträucher die Wurzeln in die Tiefe aus und nicht zu sehr an der Oberfläche.
Später kommen die Sträucher dann wunderbar mit den natürlichen Gegebenheiten zurecht. Gießen ist nicht notwendig bzw. sogar kontraproduktiv. Auch in der freien Natur kommen sie ganz wunderbar ohne Hilfe von uns Menschen zurecht.

Schnitt

Wir Menschen wollen stets eine sauber geschnittene Hecke haben, die mehrmals im Jahr unter die Heckenschere kommt. Doch jeder Schnitt bedeutet eine Verletzung und jede Pflanzwunde birgt eine Infektionsgefahr. Außerdem wird Nahrung für Wildtiere entzogen und sie können hier nicht ungestört leben.
Nehmen wir uns ein Vorbild an der Natur: Früher gab es keine GärtnerInnen mit Schere und die Natur kam damit ganz wunderbar zurecht.

Schnittregeln:

    1. Wird vor dem Pflanzen bereits die maximale Größe des Strauches geachtet, dann muss später nicht wegen Platzmangel geschnitten werden. Das Wachstum sollte nicht unterschätzt werden. Eine gute Planung im Vorfeld verhindert aufwendige Schnittmaßnahmen in der Folge.
    2. So wenig schneiden wie möglich. Wenn geschnitten wird, dann soll der Eingriff das Leben und die Vielfalt fördern.
    3. Sobald Sträucher verkahlen oder nicht mehr so blühwillig sind, sollte die Säge angesetzt werden. Dann werden alte oder kaputte Äste bodennah herausgeschnitten. Die Blüten und Spitzen von gesunden Ästen bleiben so erhalten. Dies führt zur Verjüngung der Pflanze.
    4. Es ist ratsam, auf den oft üblichen kugeligen Formschnitt zu verzichten. Denn in den jungen Triebspitzen finden sich wertvolle Nahrungsquellen für Insekten, Vögel und Co. Desweiteren führt diese Schnittmaßnahme zur Überalterung der Pflanze und die Lebensdauer wird verkürzt.
    5. Über den Winter alles stehen lassen. Die Samen- und Fruchtstände sind wertvolle Winterfutterquellen für Wildvögel. Auch die Vogelbrutsaisonen sollten immer im Auge behalten werden.