TOTHOLZ – EIN WAHRES NÜTZLINGSHOTEL

Totholz, Kaputtes und Abgestorbenes gilt bei uns oft als unordentlich. Doch möchte man eine intakte Natur haben, dann gehört es einfach dazu.

Warum ist das so? Pflanzen durchlaufen unterschiedliche Entwicklungsstadien.
Pflanzen wachsen, blühen, fruchten, sterben ab, verrotten und werden wiederum zu fruchtbarer Erde.

Neues Leben beginnt.

Daraus wird deutlich, dass auch die Entwicklungsphase „absterben und verrotten“ eine enorme Bedeutung für die Natur hat. Altes Holz ist also ein wichtiger Teil des Naturkreislaufes.

Viele Tierarten, Moose, Flechten sind zwingend auf alte kaputte Bäume und Totholz angewiesen. Ebenso ist Altholz ein wichtiger Wasserspeicher und Nährstoff-Lieferant.

Totholz-Elemente im Garten

Stehende alte Bäume: dürfen kaputte Bäume stehen bleiben und in Ruhe verrotten, so ist das besonders wertvoll für die Natur. Auch, weil das nur mehr selten der Fall ist und insbesondere für höhlenbrütende Vögel Voraussetzung für die Fortpflanzung sind.

Liegendes Totholz: Vom Reisighaufen, Baumstümpfen, liegenden Baumstämmen, Astschnitt-Hecken bis hin zu Beet-Einfassungen, Holzstapeln und Käferbeeten. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind zahlreich!

Totholz – ein Ort voller Leben

  • eine Vielzahl an Wildbienen (Holzbiene, Blattschneiderbiene, Pelzbiene,…), welche morsches Holz einerseits als Baumaterial für ihre Nistplätze verwenden oder ihre Nistplätze direkt im toten Holz anlegen.
  • Höhlenbrütende Vögel, welche in hohlen alten Bäumen ihre Nester bauen (Spechte, Wiedehopf, Zwergohreule, Waldkauz, Meisen, Sperlinge, Kleiber, Brauracken, Stare).
  • Säugetiere (z. B. Fledermäuse, Siebenschläfer, Eichhörnchen, Baummarder).
  • 1400 Käfer-Arten und ihre Larven (z. B. Alpenbock, Eichenbock, Hirschkäfer, Eremit, Borkenkäfer)
  • Reptilien (z. B. Schlangen), Amphibien (z. B. Molche, Kröten, Feuersalamander)
  • Pilze, Moose, Flechten, Farne, Ameisen, uvm.

Literaturtipp: Lebensraum Totholz. Gestaltung und Naturschutz im Garten. Werner David. Pala-Verlag.